Zuletzt aktualisiert am 9. Februar 2023
Das Thermometer zeigt 34 Grad, erbarmungslos knallt die Sonne auf das Berchtesgadener Land. Jetzt wäre etwas mit Schatten und Wasser genau das Richtige. Also nichts wie in die Ramsau und hinein in den Zauberwald.
Gesagt getan fix noch die Schuhe angezogen und ab ins Auto, denn heuer haben wir unser Basislager in der Schönau am Königssee aufgeschlagen. Kurvenreich geht es über Engedey an der Wimbachbrücke (soll ich nachher vielleicht noch zum Hocheck laufen?) vorbei, direkt hinein in die Ramsau und somit zu Deutschlands erstem Bergsteigerdorf. Hier lässt es sich nicht vermeiden an einem der bekanntesten Foto Hotspots im Berchtesgadener Land vorbeizukommen.
Falscher Film
Total verrückt! Ich glaube ich sehe nicht richtig. An der Brücke stellen sich die Leute in einer Reihe auf und versuchen ihr perfektes Erinnerungsbild zu schießen. Skurrile Szene. Als ich vor 17 Jahren für einige Stunden oben an der Kirche stand war an sowas noch nicht zu denken. Klar das Foto hat schon was aber ob das in diesem Ausmaß sein muß? Ich weiß es nicht.
Los geht’s
Nun gut wir lassen das Dorf hinter uns und biegen zwei drei Kurven später hinunter zum Parkplatz am Wirtshaus im Zauberwald.
Da hören wir es schon. Das Plätschern der Ramsauer Ache, die sich ihren Weg vom Hintersee nach unten bahnt. Herrlich, hier bieten die hohen Bäume einiges an Schatten und komischerweise sind kaum Leute unterwegs. Wir packen unsere Sachen und marschieren den breiten Forstweg hinauf.
Durch den Zauberwald
Nach einigen Metern kommen wir an dem kleinen Wasserrad vorbei und halten kurz für die kleine Nichte, die sich an dem drehenden Holz, kleinen Figuren und spritzenden Wasser erfreut. Weiter geht es ein kurzen Stück den Weg hinauf. Den ersten kleinen, teilweise verwunschen wirkenden Pfade kann ich noch widerstehen aber dann packt es mich. Da muß ich einfach lang.
Wer sagt denn das solche Wege nur für Kinder sind ich finde die schmalen Gassen und engen Passagen zwischen den riesigen mit Moos bewachsenen Felsblöcken mindestens genauso spannend.
Bergsturz mit positiven Folgen
Zu verdanken haben wir dieses schöne fleckchen Erde einem enormen Felssturz der vor 3500 – 4000 Jahren vom Hochkalter aus abgegangen ist und dabei 15 Millionen Kubikmeter Geröll in diese zauberhafte Gegend verteilt hat. Denn ohne den Bergsturz würde es so bestimmt nicht aussehen und den Hintersee würde man in der Ramsau vergeblich suchen.
Nasse Füße quasi vorprogrammiert
Gut das der Zauberwald nun so aussieht wie er eben aussieht. An manchen Stellen finden sich schöne kleine Bachbetten in denen man prima die müden Knochen ins Wasser strecken kann.
Mir ist gerade nicht so nach Wasser, ich springe lieber von Felsblock zu Felsblock, ja war klar das es doch passiert.
Ungewollter Badetag!
Bei dem heißen Wetter ist das eine willkommene, wenn auch ungewollte, Abkühlung.
Wir nutzen die Stelle und machen eine kurze Rast. Meine Nichte will auch ins Wasser hat dann nach den ersten Berührungen mit dem kalten Fluss doch nicht mehr ganz so viel Lust. Wir stiefeln weiter an tollen Bäumen vorbei die sich in der Felsenwelt hier unten ihren ganz besonderen Platz gesichert haben.
Raus aus dem Zauberwald und rein in den Hintersee
Ich bin schon wieder dabei die spannenden Seitengassen zu durchspringen und komme nach den letzten Stufen im Zauberwald schließlich am Hintersee raus.
Hier kurz vor dem Parkplatz Seeklause gibt es noch einen kleinen Kiosk der jetzt leider schon geschlossen hat. Das Radler muß also warten.
Stattdessen geht es jetzt in das türkis schimmernde klare Wasser im Hintersee.
Zurück durch die Ramsau
Wir machen uns auf den Rückweg und kommen natürlich auch wieder an besagtem Foto-Hotspot in der Ramsau vorbei. Jetzt spiegelt sich hier ein ganz anderes Bild wieder. Es ist kein Mensch auf der Brücke, noch nicht einmal auf dem Weg dorthin. Die Kirche steht ganz für sich alleine da wie schon vor 17 Jahren. Wie schön es doch hier ist und ja vielleicht komme ich auch demnächst zurück zur Brücke und mache „mein“ Bild von der Kirche in der Ramsau.
Einige Tipps
- Der Weg ist NICHT Kinderwagen Geeignet. Nicht das es euch ähnlich wie meinem Schwager ergeht und ihr den Wagen im letzten Drittel quer durch den Zauberwald bis hoch zum Hintersee tragen müsst. Die Blicke der entgegenkommenden sind es aber fast doch wert 🙂
- Wer jetzt noch die Umrundung des Hintersee in Angriff nehmen möchte kann das auf dem Prinzregent Luitpold Weg problemlos angehen. In etwa 1 Stunde hat man es Rund um den Hintersee geschafft und kommt dabei an vielen schönen Stellen vorbei.
- Entweder im Anschluß mit Übernachtung oder als Einzeltour hinauf zur Blaueishütte. Dort dann die Reste des gleichnamigen Gletschers begutachten oder vielleicht doch zum Hochkalter aufsteigen?
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3 Comments
Sehr schöner Artikel.
Der Zauberwald und der Hintersee sind auch unsere Lieblingsplätze, wenn wir Ramsau besuchen.
Vielen Dank.
OutdoorFollka
Danke!
Es ist aber auch wirklich super schön da hinten in der Ramsau.
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