Zuletzt aktualisiert am 27. November 2019

 

Übernachtung im Iglu-Dorf Zugspitze
Links das Iglu Dorf | Bildmitte: Umweltforschungsstation Schneefernerhaus | Rechts das Bergrestaurant Sonnalpin

Wer kennt nicht die Frage: Schatz wollen wir am Wochenende ins Wellnesshotel fahren? So ein Aufenthalt, egal in welchen Hotel wiederholt sich doch in der Regel immer in irgendeiner Form. Wie man allerdings ein bisschen Abenteuer und den geliebten Sauna oder Whirlpoolgang unter einen Hut bringt, möchte ich euch in diesem Artikel etwas näher bringen. Also packt die Taschen und auf geht’s zum höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, denn dort steht das Iglu Dorf.

Übernachtung im Iglu-Dorf Zugspitze
Schneeskulptur im Iglu

So langsam beginnen dann doch die kalten Tage, im Taunus bei uns um die Ecke gab es sogar schon den ersten Schnee und das Mitte Oktober, da kommen einem ja schon hin und wieder die Gedanken auf, was schenke ich denn meinen Lieben in diesem Jahr zu Weihnachten. So kam es das mir meine damalige Freundin und heutige Frau zu Weihnachten ein super Geschenk gemacht hat. Unter dem prächtig geschmückten Christbaum lag ein Kuvert. Erstmal nichts Besonderes, na gut mein Name stand drauf also öffnete ich Ihn und ein blau weißer Gutschein kam hervor. Überaus hochwertig war die Aufmachung mit dem kleinen verheißungsvollen Iglu in der oberen Ecke. Ich studierte den Gutschein und war hin und weg von der Idee eine Nacht im Iglu-Dorf auf der Zugspitze zu verbringen.

>> Ich war hin und weg von der Idee eine Nacht im Iglu-Dorf auf der Zugspitze zu verbringen. <<

Nur dauerte es allerdings noch gut 3 Monate bis unser Wochenendtrip nach Garmisch-Partenkirchen begann. Doch irgendwann fuhren wir dann tatsächlich los gen Süden und erreichten in knapp fünfstündiger Fahrt die Zugspitzregion. Nach einer Nacht im Hotel ging es bereits am darauffolgenden Tag mit der Bayrischen Zugspitzbahn den Berg hinauf. Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen meine Nigel nagelneuen Ski mit einzupacken, sollten die nächsten Tage doch top Bedingungen auf den Pisten dort oben herrschen. Am Zugspitzplateau angekommen wurden wir von unseren Guides in der Bergstation Sonnalpin herzlich in Empfang genommen. Nach einer kurzen Einweisung wie man sich im Iglu Dorf zu verhalten hat und der Schlafsackausgabe ging es dann ein paar Meter den Berg hinauf zum Dorfplatz.

Übernachtung im Iglu-Dorf Zugspitze
Blick ins Romantik-Iglu

Da gab es allerdings die erste und zugleich auch die letzte Enttäuschung. Von den einzelnen Iglus war durch die vergangenen Schneefälle und den Verwehungen nicht mehr viel zu sehen. Vereinzelt konnte man die Iglus erahnen aber an für sich glich der ganze Komplex so nun einer riesigen Höhle.

Das trübte den Spaß aber keineswegs und so gingen wir durch eine Holztür hinein. Im Inneren funkelte und blitzte es nur so von den Wänden, die allesamt sehr kunstvoll verziert waren. Jedes Jahr gibt es ein neues Motto unter dem die Wände gestaltet werden. Als wir dort waren war das Kunstthema Dschungel an der Reihe. Die Saison 15/16 steht diesmal ganz im Zeichen Tibets Unsere Dorfgruppe spaltete sich erst einmal auf um die liebevoll hergerichteten Räumlichkeiten zu bestaunen. Jedes Iglu für sich ist ein einmalig gestaltetes Kunstwerk, nur schade dass am Ende der Saison alles wieder verschwindet. Nachdem alle Teilnehmer ihr Iglu gefunden und soweit eingerichtet hatten traf man sich im Gemeinschaftsraum um zu einer kleinen Erkundungstour auf dem Zugspitzplateau aufzubrechen.

>> Eine Bestzeit jagte die Andere, das war eine Gaudi. Für diejenigen, die es etwas ruhiger mochten ging es dann schon direkt in den Whirlpool <<

Da wir nach dem knapp 40 minütigem Rundweg bei um die 10 °C Minus im Schein unserer Stirnlampen schon etwas durchgefroren waren, freuten wir uns schon sehr auf das Abendessen. Im Hauptiglu wurde Fondue gereicht. Es schmeckte herrlich und in dieser eisigen Umgebung gleich doppelt so lecker. Direkt im Anschluss an das Essen hatte man Zeit für sich. Wer mochte konnte jedoch an einem heißen Wettkampf im Poposchlittenrennen teilnehmen. Eine Bestzeit jagte die Andere, das war eine Gaudi. Für diejenigen, die es etwas ruhiger mochten ging es dann schon direkt in den Whirlpool oder man flanierte noch etwas auf dem Gelände herum und beobachtete bei zum Teil fast klarem Himmel die Pistenraupen in den Hängen jenseits des Iglu Dorfes.

Irgendwann war natürlich auch Zeit um ins Bett bzw. in den Expeditionsschlafsack zu kriechen. Die Nacht an sich war eigentlich herrlich in dem bis -40 C° ausgewiesenen Schlafsack. Beim Einschlafen hatte ich leider doch meine liebe Mühe und Not, mich plagte ein Hustenanfall nach dem anderen was die benachbarten Iglu Bewohner bestimmt genauso wenig erquickend fanden wie ich. Am nächsten Morgen wurden wir von einem der Guides mit einem heißen Tee an der Schlafstelle geweckt. Nachdem wir uns dann langsam aus den wohlig warmen Expeditionsschlafsäcken herausgeschafft und angezogen hatten war das Abenteuer Iglu Dorf leider auch schon wieder vorbei. Die Gruppe wurde im Kollektiv verabschiedet und zurück an die Bergstation gebracht wo es dann zum Abschluss noch ein reichhaltiges Frühstück gab.

TIPPS FÜRS DORF

  • Im Schlafsack wird dir warm, so wenig wie möglich und so viel wie nötig anziehen. Wenn du im Schlafsack zu viel anhast wirst du nach dem morgendlichen Aufstehen frieren.
  • Schuhe, Jacke und sonstige Kleidung gehören in der Nacht mit in den Schlafsack. Am angenehmsten ist es wenn du alles in den Fußbereich stopfst.
  • In den Iglus liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, ziehe ausreichend warme Kleidung an.
  • Wenn du dich in den Whirlpool setzen möchtest ist eine Mütze nicht verkehrt. Für den Fall das Sie dabei nass wird packe eine zweite Mütze ein.
  • unbedingt warme Handschuhe mitnehmen.

FAZIT

Für echte Abenteurer ist ein Aufenthalt im Iglu Dorf mit Sicherheit nicht das Richtige. Wer aber seine oder seinen Liebsten mit etwas ganz besonderen Überraschen möchte und nicht schon wieder das nächste „normale“ Wellnesshotel ansteuern will, der liegt mit der Übernachtung im Iglu Dorf genau richtig. Es macht einfach irre viel Spaß sich im Iglu und auf dem Dorfplatz zu bewegen und die Aussicht aus dem Whirlpool auf 2300 Metern brennt sich mit Sicherheit auch in dein Gedächtnis ein und wenn der Aufenthalt dann tatsächlich doch nicht so erholsam war wie man sich das gedacht hat, kann man ja noch eine Nacht im Wellnesshotel buchen 🙂

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Author

... liebt die Berge. Am liebsten verbringt er Zeit beim Wandern, Bergsteigen oder auf zwei Brettern im Schnee. Im heimischen Taunus auch gerne mit dem MTB und beim Trailrun unterwegs.

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